Siebenschläfer

Der Schwanz ist buschig behaart, die Augen der nachtaktiven Art sind auffallend groß, die Ohren rundlich und relativ klein. Das dichte Fell ist auf der Oberseite und den Flanken braun-grau gefärbt. In Deutschland kommt der Siebenschläfer nur bis zum Nordrand der Mittelgebirge vor und fehlt weitgehend im Norddeutschen Tiefland. Die Tiere können eine Gesamtlänge von 30 bis 40 cm sowie ein Gewicht von bis zu 150 g erreichen. Der bevorzugte Lebensraum der Art sind Laub- und Mischwälder. Besonders wichtig ist ein dichter Eichen- und Buchenbestand. Als Kulturfolger ist die Art häufig im menschlichen Siedlungsbereich anzutreffen, wo sie ganzjährig bewohnte oder leer stehende Gebäude aufsucht.
In England wurden in einem Haus 75 Siebenschläfer nachgewiesen, in einem anderen Gebäude wurden 65 Exemplare gefangen. Siebenschläfer ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Kost. Je nach Jahreszeit werden Rinde, Knospen, Blätter, Früchte oder Samen verschiedener Laubbäume verzehrt. Neben Eichen und Buchen werden u. a. auch Haselnuss, Hartriegel, Weißdorn, Ahorn, Esskastanie, Holunder und Esche als Nahrungspflanzen genutzt.
Die Anzahl der Nachkommen schwankt pro Wurf zwischen eins und elf, meist liegt sie aber bei vier bis sechs. Der Winterschlaf dauert lange und fällt in Mitteleuropa gewöhnlich in die Zeit von September/Oktober bis Mai/Juni. Der Beginn des Winterschlafs wird von der Witterung, sowie der Verfügbarkeit von Nahrung bestimmt. Liegen die Quartiere in Gebäuden, können Siebenschläfer auch über den Winter hinweg aktiv sein. Für den Winterschlaf werden meist selbst gegrabene Erdhöhlen genutzt, die i. d. R. weniger als einen Meter tief sind und kein Nistmaterial enthalten. Siebenschläfer, die sich in Häusern eingenistet haben, können dort vor allem durch das Annagen von elektrischen Leitungen, Lebensmitteln und Möbeln Probleme bereiten. Außerdem verunreinigen die Tiere ihren Aufenthaltsort mit Kot und Urin und sorgen nachts für erhebliche Lärmbelästigung.